Bine-Helene

Helene ist ein ganz wunderbarer Hund, der mein Herz im Sturm erobert hat und, den ich nicht mehr missen möchte.

In den Anfangsmonaten fiel es ihr sehr schwer auch nur einen Augenblick allein zu sein. Da wurde dann geheult wie ein kleiner Wolf.

Nach langem Üben und ganz viel Geduld (glücklicherweise war ich in dieser Zeit nie wirklich gezwungen sie allein zu lassen) kann ich nun verkünden, dass die junge Dame auch mal alleine daheim bleiben kann.

Allerdings sind wir uns beide einig, dass es viel toller ist, wenn sie möglichst immer bei mir ist und sobald ich ihr ihre Decke hinlege, ist die Welt eh in Ordnung und sie legt sich entspannt hin.

Sie ist großartig im Gegenstände suchen und bringen. Sie kann verschiedene Dinge über den Namen unterscheiden und spätestens als ich im Dunkeln auf einer großen Wiese meinen Schlüssel verloren habe, wusste ich ihr Talent mehr als zu schätzen.

Ihr Versuch, dass ich doch auch mal Dinge suchen kann, fanden wir beide aber doch relativ unbefriedigend und Leni entschied sich - nach gutem Zureden - mir zu verraten, dass sie den Schüssel über Nacht im Wäschekorb versteckt hatte.

Sie ist mittlerweile sehr selbstsicher und hat auch keinerlei Probleme im Kontakt mit anderen Hunden. Sie hat hier schon ganz viele Freunde gefunden und ist sowohl bei den Hunden als auch bei den Besitzern sehr beliebt.

Ihr Ruf eilt ihr bereits voraus, sodass wir häufiger hören "Ach du bist also die Helene!"

Und da wären wir auch schon bei ihrer nächsten Eigenschaft. Sie würde sich am liebsten von jeden Menschen streicheln lassen.

Mittlerweile hat sie auch schon eine ausgefeilte Strategie: sich einfach zu einer Menschengruppe gesellen, evtl. einen Menschen aussuchen und sich links neben dessen Beine setzen und den Menschen anschauen. Sollte dies nicht den gewünschten Erfolg bringen, dann vorsichtig mit der Schnauze gegen die Hand stupsen. Das klappt auf jeden Fall! Bei sitzenden Menschen bekommt man die meiste Aufmerksamkeit, wenn man seinen Kopf auf dessen Beine legt und ganz lieb guckt.

Bei dem schönen Wetter nutzt Leni auch schon wieder die Gelegenheit und versucht bei Menschen im Park während des Streichelns mal schnell über die Bierflasche zu lecken. Sie macht das scheinbar mit solch einem Charme, dass nur ich deswegen schimpfe. Es zeichnete sich eh recht schnell ab, dass Lenchen eine gewisse Vorliebe für Alkohol hat.

Während andere Hunde aus einem Gebüsch vielleicht einen tollen Stock holen, holt mein Hund Schnaps- und Bierflaschen hervor und präsentiert sie stolz.

Woran wir noch ziemlich arbeiten müssen ist, dass sie bei Besuch, bekannten Menschen / Hunden und tollem Essen völlig aus dem Häuschen gerät und kaum zu bändigen ist. Sie braucht dann sehr lange um wieder auf ein normales Level zu kommen und kann dann vor lauter Aufregung kaum Kommandos ausführen bzw. nur für eine Sekunde. Sobald es z.B. Banane gibt, setzt ihr Gehirn fast aus :-), aber wir üben fleißig!

Obwohl Lenchen wahnsinnig verfressen ist, lernt sie am liebsten, wenn sie merkt, dass sie mir gefällt.

Die schönste Anekdote ist folgende: Madame steckt ihre Nase in den Trinknapf und atmet durch die Nase aus und dadurch entstehen Blasen. Sie ist etwas erschrocken und wir müssen lachen.

Sie geht wieder vorsichtig zum Napf und steckt die Nase unter Wasser und blubbert ...

Vor ca. 1 1/2 Monaten ließ Helene ihrer Zerstörungswut dann  für ca. 3 Wochen freien Lauf und zerlegte die verschiedensten Dinge genüsslich auf meinem Bett. Dazu gehören Handys, Plastikbügel, Stifte, Cremedosen und vieles mehr.

Die schlimme Phase der Zerstörung endete nachdem ich auf meinem Bett das Buch "Die fromme Helene" von Wilhelm Busch in vielen kleinen Schnipseln fand ...

28.3.12