"Baron" Cooper

Gestatten!? Cooper. Baron Cooper.

Mein Titel verrät es, ich bin ein waschechter Freiherr. Da Adel bekanntlich verpflichtet, habe ich täglich meine liebe Mühe und Not damit,  allerlei administrativen und operativen Aufgaben umfassend nachzukommen.

Tagsüber gehe ich natürlich zur Arbeit. Steffi arbeitet häufig von zu Hause aus, da kann ich sie durch pure Anwesenheit unterstützen oder bringe ihr zur Aufmunterung zwischendurch immer mal wieder ein Spielzeug. Wenn ich mit Tom in seine Motorsportwerkstatt oder zu Kunden gehe, ist schon einiges mehr zu tun. Ich helfe natürlich, wo ich kann: räume die Werkstatt auf, bringe sein Werkzeug weg oder liege mit ihm unter dem Auto und wir schauen uns gemeinsam alles ganz genau an. Sogar bei der Renovierung seiner Werkstatt war ich im Einsatz. Farbe mit der Nase anrühren und mit den Pfoten gleichmäßig verteilen, Pinsel in handliche Stücke zerlegen und Schwämme zerkleinert, das erleichtert die Entsorgung.

Überhaupt: alles muss man selber machen! Mein Hauspersonal ist leider nicht einmal imstande, unser Anwesen angemessen gegen Späher und Eindringlinge abzusichern. Stets muss ich immer wieder wachenden Auges zugegen sein und sogar selbst eingreifen. Klar, sobald ich hier in Aktion trete heißt es dann, „Lass das!“, sie hätten die Lage selbst im Griff. Ganz ehrlich, da bin ich mir nie so ganz sicher…

Kochen können die ja auch nicht… Barfen nennen sie das. Ganz ehrlich!? Ich mag das nicht. Und das mache ich auch regelmäßig deutlich, indem ich das Essen wegen Ungenießbarkeit zurückgehen lasse. Was macht die Küchencrew? Setzt mir den gleichen Fraß zur nächsten Mahlzeit wieder vor! Entlassen sollte ich sie. Alle! Ich mag das nur, wenn frische Eier oder Honig untergemischt sind, aber das gibt es leider nicht jedes Mal dazu. Vielleicht ist es gut für die schlanke Linie, wenn immer mal wieder eine Mahlzeit ausbleibt.

Ich esse viel lieber bei den Pferden etwas mit. Allein schon um sie zu ärgern. Ich esse ihnen die Möhren, die Äpfel und das Müsli weg. Müsstet dann mal ihre Gesichter sehen! Inzwischen fresse ich sogar an ihrem Heu mit. Das schmeckt zugegebener Maßen nicht so toll, aber wenn ich es ihnen noch aus dem Maul zupfen kann, ist es mir den Spaß wirklich wert. Pferde hüten gehört übrigens zu meinen Hobbys. Man kann sie herrlich umhertreiben. Eigentlich verstehe ich mich richtig gut mit ihnen und schaue mehrmals täglich bei ihnen im Stall oder auf dem Paddock vorbei. Sie wohnen schließlich in meinem Garten.

Ich bin sowieso total gerne draußen. Dort kann ich auch wunderbar meinem großen Hobby, der Ornithologie nachgehen. Vögel beobachten ist so toll. Ich sitze ganz ruhig da und schaue sie mir in aller Ruhe an. Wenn der richtige Moment gekommen ist, springe ich natürlich im Nu auf und versuche, einen zu fangen. Ich arbeite noch an meiner Technik, denn bislang bleibt der Erfolg leider aus. Könnte den ganzen Tag im Garten verbringen, das Personal ruft mich aber ständig wieder rein. Sie haben wohl Sorge ich würde auf dumme Gedanken kommen. Was soll’s, ich kann mich auch drinnen prima beschäftigen mit meiner riesigen Spielzeug- und Plüschtiersammlung. Das macht mir richtig viel Spaß. Spielsachen in die Luft werfen und wieder auffangen, das ist lustig. Meine größte Leidenschaft gilt aber dem Laufen. Das könnte ich stundenlang machen, würde am liebsten gar nicht mehr aufhören damit!

Oft kommt auch meine beste Freundin Cleo mit, sie ist ein Labrador und ihre Familie gehört wohl zur Verwandtschaft von meiner. Jeden Tag drehe ich ausgedehnte Runden mit vielen Sprints durch die Wälder und Felder, da kommt mein Personal kaum hinterher. Trotzdem wollen sie immer mitgehen. Aber eigentlich mag ich die Beiden ja auch ganz schön gerne. Deswegen kann ich es auch nicht ertragen, wenn sie unglücklich sind. Wenn sie mich rufen, komme ich immer sofort. Man kann sie ja mit ganz einfachen Dingen glücklich machen, indem man sich einfach mal hinsetzt oder ein Stückchen mit ihnen gemeinsam geht. Dann strahlen sie und ich kann dafür wieder für eine Weile ungestört abzischen. Das Beste ist ja, sie haben sich wirklich bemüht meine Sprache zu lernen. Aber das ist nun mal auch ihre Pflicht. Sind extra zu einem Lehrgang bei der Frau Feltmann nach Oberammergau gefahren. Warum sie mich eigentlich mitgenommen haben, weiß ich gar nicht so genau. Ich spreche schließlich akzentfrei „hündisch“. Immerhin haben wir eine schöne, gemeinsame Urlaubswoche dort verbracht. Und die beiden haben wirklich schnell gelernt.

Hut ab!

Ich habe schon was läuten gehört, sie wollten angeblich noch mal einen Auffrischungskurs machen. Naja, schaden kann’s nicht! Alles in allem kann  ich euch verraten, wir sind eine richtig tolle Familie geworden und ich glaube, die Beiden halte ich mir noch eine ganze Weile. Wir haben uns nämlich alle richtig gern!

28.3.12